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Eisbader tauchen in Cunewalde ab

Im Erlebnisbad gibt es zum ersten Mal ein Neujahrsschwimmen. Zugleich wird ein neuer Verein aus der Taufe gehoben.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Cunewalde. Am liebsten wäre es Rico Koslowski ja, wenn er zu Neujahr mit der Säge anrücken müsste, um die Eisfläche aufzusägen. Aber ob der Nachtfrost dazu ausreichen wird, weiß man noch nicht. Am Freitagvormittag waren es jedenfalls nur rund einen Zentimeter starke Eisschollen, die auf dem Wasser des Spaßbeckens des Cunewalder Erlebnisbades trieben. Dessen Leiter, der Schwimm-Meister Rico Koslowski, hatte zusammen mit Sören Trillenberg zwei Tage vor Neujahr noch allerhand zu tun, um ein Ereignis vorzubereiten, das am ersten Tag des neuen Jahres erstmals über die Bühne gehen soll: Am Sonntagnachmittag wird angebadet!

Harter Kern lässt sich nicht abschrecken

Die Idee dazu kam einem Bekanntenkreis, der sich hauptsächlich aus Besitzern von Jahreskarten für das Freibad rekrutiert. „Als Jahreskartenbesitzer bildet man ja einen harten Kern von Besuchern, der sich öfter mal trifft“, sagte Sören Trillenberg. Und dieser aus etwa 15 Leuten bestehende „harte Kern“ lässt sich auch von nicht ganz so schönem Wetter nicht abschrecken. „Wir baden auch bei zwölf Grad Luft- und 18 Grad Wassertemperatur sowie bei Regen“, sagte Sören Trillenberg. Warum also nicht auch mal bei Temperaturen um den Gefrierpunkt? Woanders hat das Eisbaden schließlich auch eine gute Tradition. Eine solche soll nun auch in Cunewalde begründet werden. Doch nicht nur das: Im Rahmen des Neujahrsschwimmens soll auch der „Erlebnisbad-Förderverein Cunewalde“ gegründet werden. „Vielleicht stoßen ja noch einige Interessenten zu uns“, hofft Sören Trillenberg. Wer welche Funktion im Verein übernehmen wird, soll am Sonntag geklärt werden. Danach kann dann im Laufe der nächsten Wochen das amtliche Prozedere der Vereinsgründung in Angriff genommen werden.

„Unser Anliegen ist es, die Bad-Mitarbeiter zu unterstützen“, umreißt Sören Trillenberg das Ziel des gemeinnützigen Vereins. Spendengelder zu sammeln sei dagegen nicht Aufgabe des Fördervereins. „Wir wollen uns um Sachen kümmern, die die Gemeinde nicht leisten oder finanzieren kann oder darf“, sagt Sören Trillenberg. Unter anderem könnte so die Beschaffung von Pokalen für das traditionelle Volleyball-Turnier im Bad vereinfacht werden. Und auch beim beliebten Nachtschwimmen, das in den Sommerferien stattfindet, möchte der Verein bei dessen Organisation den Bad-Mitarbeitern unter die Arme greifen. Sie wollen sich um die Tanzfläche und um die Musik kümmern.

Lehrling händeringend gesucht

Wie Bad-Chef Rico Koslowski sagt, sind im Erlebnisbad drei Schwimm-Meister, zwei Kassiererinnen und eine Reinigungskraft beschäftigt. Händeringend wird noch nach einem Lehrling gesucht, der die Ausbildung im kommenden September antreten könnte. Wie Rico Koslowski aus eigener Erfahrung weiß, ist die Fachkraft für den Bäderbetrieb ein sehr anspruchsvoller Beruf, für den sich aber – und dies sogar deutschlandweit – zu wenig Interessenten finden, wie Rico Koslowski bedauert.

Doch jetzt hat er erstmal das Neujahrsschwimmen im Blick. Die Vorbereitungen dazu begannen schon damit, dass er durch das Gesundheitsamt prüfen ließ, ob das Wasser, welches nach Ende der Badesaison in den Becken verbleibt, unbedenklich ist. Die Behörde konnte dies bestätigen. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass das Baden an diesem Tag auf eigene Gefahr stattfindet.

Damit die wagemutigen Eisbader schnell wieder warm werden, hat er zusammen mit Sören Trillenberg Vorkehrungen getroffen. So wuchteten die beiden einen alten, mit Holz zu befeuernden Badeofen an den Beckenrand. Mit dessen Hilfe kann warm geduscht werden. Außerdem können jeweils zwei Personen eine kleine transportable Sauna nutzen. Die Umkleidekabinen des Bades stehen zur Verfügung. Und natürlich wird für heiße Getränke wie Glühwein oder Kinderpunsch gesorgt sein. Auch Brat- oder Bockwurst wird es für Eisbader und Schaulustige geben.

Dankbar sind Rico Koslowski und Sören Trillenberg auch anderen Cunewalder Vereinen, die bei der Vorbereitung des Neujahrsschwimmens halfen und zu denen auch der Förderverein weiterhin gute Kontakte halten möchte. So öffnet die SG Motor Cunewalde für die Eisbader ihre Toiletten. Und der Cunewalder Faschingsclub stellte aus seinem Fundus lustige Badekostüme für den nötigen Gaudi bereit.

Der Einlass zum Neujahrsschwimmen beginnt um 14 Uhr. Das Anbaden startet um 15 Uhr. Ende ist gegen 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.